Intelligenter anbauen, stärkere Lilien – Tischkultur bei Bredefleur
Ein Gespräch mit Ruben Evers, Mitinhaber und verantwortlich für die Zwiebelplanung und die Anbauentwicklung bei Bredefleur.
Bei Bredefleur steht Innovation niemals still. Während sich die Welt der Zierpflanzen ständig weiterentwickelt, arbeitet Bredefleur intensiv an nachhaltigen und zukunftssicheren Anbaumethoden. Ruben Evers berichtet begeistert über die neuesten Entwicklungen im Anbau von 100 % biologischen Lilien und den Schritt zu einem neuen Produktionsstandort. Eine der vielversprechendsten Innovationen? Der Anbau von gefüllten Oriental-Lilien in Kisten auf Rolltischen.
Was sind die wichtigsten Vorteile des Anbaus von Lilien in Kisten auf Rolltischen, insbesondere bei gefüllten Oriental-Lilien?
„Der größte Vorteil ist die Flexibilität und die optimale Raumausnutzung. Durch den Einsatz von Rolltischen können wir das Gewächshaus deutlich effizienter bestücken. Sobald ein Tisch leer ist, kann direkt der nächste nachrücken – das verhindert Stillstand. Zwar haben wir noch kein perfektes Puffersystem, aber allein das Verschieben der Tische erleichtert es bereits erheblich, das Gewächshaus kontinuierlich ausgelastet zu halten. Beim Anbau im Boden muss man oft warten, bis alle Sorten in einem Bereich geerntet sind – das kostet Zeit.“
Auch im Bereich der Bewässerung bietet das System klare Vorteile. Der Boden bleibt trocken, es wird nichts überwässert, und das Drainwasser, das sauber von den Tischen abläuft, wird aufgefangen und wiederverwendet. Dadurch ist der Anbau nicht nur effizient, sondern auch sauberer. Dank des Kistenanbaus können wir jetzt auch optimal bei den gefüllten Orientals mitmischen und so ein noch vollständigeres Sortiment anbieten.“

Welche Unterschiede stellen Sie in der Knospenqualität, Länge und Haltbarkeit zwischen Lilien aus dem Kistenanbau und dem traditionellen Anbau im Boden fest?
„Im Freiland muss man bei der Bewässerung vorsichtig sein, um die Bodenstruktur zu erhalten. Auf Rolltischen kann viel gezielter gegossen werden. Das führt zu längeren Stielen und größeren Knospen. Außerdem stellen wir die Treibkisten nach dem Pflanzen zunächst für eine gewisse Zeit in eine Kühlzelle bei etwa 10 Grad. Dort können die Pflanzen in Ruhe austreiben und ein Wurzelsystem entwickeln, bevor sie ins Gewächshaus kommen. Das sorgt für einen besseren Start, mehr Länge und letztlich eine robustere Blüte.“
Wie trägt diese Anbaumethode zu einem nachhaltigeren und saubereren Produktionsprozess bei?
„Da wir die Kisten in der Kühlzelle vortreiben, benötigen wir weniger Tage im Gewächshaus. Das bedeutet geringere Energiekosten pro Quadratmeter. Und weil wir mit Rolltischen das Gewächshaus besser auslasten können, erzielen wir einen höheren Ertrag bei gleichem Energieeinsatz. Auch in puncto Wasserverbrauch ist das System vorteilhaft: Wir arbeiten in einem geschlossenen Kreislauf, in dem das Drainwasser aufgefangen und wiederverwendet wird. Dadurch sinkt der Gesamtwasserverbrauch deutlich.“
Was können Floristen und Großhändler in Zukunft von dieser Anbaumethode erwarten?
„Wir testen kontinuierlich neue gefüllt blühende Sorten im Rolltischanbau. Die Nachfrage nach gefüllten Orientals wächst, und wir sehen, dass die Züchter darauf intensiv reagieren. Das bedeutet: bessere Haltbarkeit, schönere Blüte und robustere Sorten. Dank dieser Anbaumethode können wir das ganze Jahr über verlässlich hochwertige Qualität liefern – mit geringerer Umweltbelastung.“
Zukunftsorientierter Anbau mit Respekt für die Natur
Der Einsatz von Bredefleur auf den Kistenanbau in Rolltischsystemen ist mehr als nur ein technisches Upgrade – es ist eine zukunftsweisende Vision. Mit geringerem Wasserverbrauch, effizienterer Energienutzung und einem stärkeren, hochwertigeren Produkt zeigt Ruben Evers, dass Innovation und Nachhaltigkeit perfekt miteinander harmonieren. Für Floristen und Großhändler bedeutet das nicht nur ein konstanteres Angebot, sondern auch eine inspirierende Geschichte.