langfristige Beziehungen

Einmal in der Woche, vor Sonnenaufgang, bin ich auf der Blumenversteigerung und gehe durch die Kühlhäuser, um unsere Lilien zu überprüfen. Ich liebe das. Manche Leute erklären mich für verrückt, weil ich um Viertel nach vier aufstehe! Für mich ist das normal, ich bin damit aufgewachsen. Mein Vater nahm mich als Kind mit zur Auktion, und das gibt mir immer noch Energie. Wir haben also wunderschöne Blumen, exklusive Liliensorten, die wir in jahrelanger Zusammenarbeit mit unseren Blumenzwiebelzüchtern entwickelt haben. Ich schaue mir auch immer die Blumen der Konkurrenten an, um zu sehen, wie die Qualität ist oder ob wir uns noch verbessern können.

Wenn wir unsere schönen Blumen verkaufen, sind der persönliche Kontakt und gute Beziehungen sehr wichtig. Vielleicht habe ich das von meinem Vater, einem echten Verbindungsmann. Er hat unser Familienunternehmen, das seit zwei Generationen besteht, gestärkt und Beziehungen geknüpft, von denen wir heute noch profitieren. Er hat alle Kontakte selbst gepflegt, zu Blumenzwiebelzüchtern, Exporteuren, Blumenhändlern; er kannte jeden. Und das hat er ganz allein gemacht. Wir, meine beiden Brüder Peter, Thomas und ich, machen das nun schon seit einigen Jahren zu dritt. Jeder mit seinem eigenen Fachwissen und seinen Kompetenzen.

Wie der Vater so der Sohn, also pflegen auch wir unsere eigenen Kontakte. Deshalb habe ich in den letzten Wochen etwa 50 Verwandte besucht, um mich persönlich für ihre Zusammenarbeit zu bedanken. Kurz vor Weihnachten klopfte ich mit einer schönen Flasche Le Lys-Wein aus dem Bordeaux-Gebiet an ihre Tür. Eine Region, die nicht nur köstlichen Wein produziert, sondern aus der auch eine unserer Liliensorten stammt. Ein schönes Geschenk für unsere Exporteure und Verwandten, die wichtige Partner in der Kette sind.

Unsere Blumenzwiebelzüchter, oft auch passionierte Menschen, leisten einen großen Beitrag zu unseren ursprünglichen Liliensorten. Sie stehen an der Basis. Ohne gute Zwiebeln geht es einfach nicht. Indem wir einen offenen Dialog miteinander führen, sorgen wir gemeinsam für das allerbeste Produkt. Das schafft Raum für Innovation, eine wichtige Triebkraft in unserer Organisation.

Wir selbst haben wirklich einen Schlag abbekommen. Seit mein Vater in Rente ist, hat sich unsere Produktion mehr als verdoppelt! Es spielt keine Rolle, wie groß man in unserem Geschäft ist: Es gibt immer noch eine Art Cowboyhandel, bei dem nichts vereinbart wird. Keine festen Preise und keine festen Vereinbarungen. Nicht jeder will sich binden, wo es doch so viel zu gewinnen gibt. Wenn Sie sich für langfristige Verträge entscheiden, können wir jeden Monat Blumen liefern, die der Nachfrage entsprechen. Unser Ziel ist es daher, langfristige und loyale Beziehungen zu unseren Kunden und Lieferanten aufzubauen.

Um die gesamte Kette zu verbinden, muss man eigentlich über den Handel und unsere Lieferanten hinausschauen. Nehmen Sie zum Beispiel die Floristen, die am Ende der Kette stehen. Auch sie stecken ihr Herzblut in unsere Lilien und liefern Handwerkskunst. Wäre es da nicht logisch, gerade sie zu fragen, was sie inspiriert? Wenn wir wissen, was ihre Wünsche sind, können wir darauf eingehen und dieses Wissen mit unseren Verwandten in der Kette teilen. So schließt sich der Kreis...

Ich habe dabei meinen Vater als Vorbild, was mich enorm anspornt. Und es stimmt, was er sagt: Wenn man sich kennt, funktioniert es viel besser. Ich strebe langfristige Beziehungen zu unseren Kunden und Lieferanten an. Das gibt mir Energie. Dafür mache ich das.

Levi Evers (26) ist nach seinem Studium von Horti Technics & Management Miteigentümer von Bredefleur.