Blumen oder doch lieber Menschen?
Blumen oder doch lieber Menschen? Peter Evers weiß es
Vielleicht klingt es etwas seltsam, wenn es aus dem Mund eines Lilienzüchters kommt... Für mich sind die Menschen interessanter als Blumen. Schöne Lilien im Gewächshaus sind natürlich wunderbar, aber wenn sich unsere Mitarbeiter und Lieferanten wohlfühlen, macht es mir noch mehr Spaß. Das liegt wahrscheinlich in unserer DNA: Mein Großvater war gut zu seinen Leuten, genau wie mein Vater. Von Kindheit an wurde mir beigebracht, für andere da zu sein. Der nachhaltige Umgang mit Menschen und Beziehungen wurde uns von klein auf beigebracht. Was du säst, wirst du ernten", sagte Großvater immer.
Eigenes Fachwissen und eigene Kompetenzen
Mein Großvater hatte Recht: Es braucht dauerhafte Beziehungen, um zu wachsen und eine Verbindung herzustellen. Gemeinsam baut man auf. Man gibt etwas und man erhält etwas, wobei das Messer in beide Richtungen schneidet. Deshalb setzt unser Unternehmen auf eine intensive und langfristige Zusammenarbeit, sowohl mit unseren Mitarbeitern als auch mit unseren Lieferanten.
"Deshalb lautet unser Motto: 'Was du säst, wirst du ernten'".
In die richtigen Leute investieren
Wie machen wir das? Indem wir den Stier bei den Hörnern packen, gleich beim ersten Gespräch. Ich hatte zum Beispiel kürzlich einen Bewerber, der sagte: Ich will am meisten verdienen. Das zeugt für mich nicht von Engagement. Wir zahlen gut, aber bei uns geht es um die Zufriedenheit am Arbeitsplatz und die Zusammenarbeit mit guten Arbeitsbedingungen. Natürlich ist Geld wichtig, aber das ist nicht die Basis für eine langfristige Beziehung.
Karriere machen bis zum Ruhestand
Ich erwarte also 100% Engagement, sonst scheitern Geschäfte und Kooperationen. Dabei behandle ich alle gleich, auch meine Mitarbeiter. Ich gebe den Menschen Raum, sich zu entwickeln, und wenn sie diese Chance nutzen, zahlt sich das immer aus. Bei uns arbeiten Mitarbeiter mit unterschiedlichem kulturellen und sozialen Hintergrund. Neben den festangestellten Mitarbeitern haben wir zum Beispiel auch viele Studenten, die bei uns anfangen. Man sieht, dass sie sich weiterentwickeln und Karriere machen. Wir haben auch mehrere Generationen in der Werkstatt. Sogar Bredefleur-Mitarbeiter, die in den Ruhestand gehen! Ich bin unheimlich stolz darauf, dass wir das als Unternehmen bieten.
Auf Vertrauen aufgebaute Beziehungen
Vertrauen ist wichtig für eine langfristige Zusammenarbeit. Nehmen Sie unsere Lieferanten - ohne Vertrauen ineinander sind wir aufgeschmissen. Ich selbst weiß alles über Schnittlilien, aber sie sind meine Augen und Ohren: Was passiert auf dem Markt? Sie informieren uns. Gemeinsam kann man mehr erreichen. Gemeinsam mit einem Lieferanten haben wir zum Beispiel eine vollautomatische Sortiermaschine von Furora entwickelt, die einen großen Teil unserer Lilien unter anderem mit Hilfe von Farbkameras und Infrarotstrahlen sortiert. Einzigartig auf der Welt. Alles in allem kein einfaches Projekt, aber am Ende sieht man die Ergebnisse. Die Maschine sortiert die Blumen viel ordentlicher und gleichmäßiger als von Hand. Gemeinsam haben wir uns das ausgedacht und etwas Schönes geschaffen; wir sind nun schon seit dreißig Jahren im Geschäft.
In dauerhafte Beziehungen investieren
Für mich ist es wichtig, dass sich die Menschen in ihrer eigenen Haut wohlfühlen. Wenn man aufrichtig in sie investiert, erntet man am Ende die Früchte. Das sieht man in dieser Corona-Krise besonders gut; bisher gab es kaum Probleme. Dank langfristiger Verträge leiden wir nicht unter Preisschwankungen und Lieferproblemen. Wir haben auch keine Personalengpässe, trotz des angespannten Arbeitsmarktes.
Gemeinsam Spaß haben
Unser Kerngeschäft ist natürlich die Lilienzucht. Das wollen wir nicht vergessen. Aber neben den schönen Blumen, die wir produzieren, versuchen wir auch, Gutes zu tun. Ich selbst schöpfe daraus Energie, etwas für andere zu tun. Das ist für mich wichtiger als Geld zu verdienen. Gemeinsam mit den Mitarbeitern Spaß zu haben, mit unseren Beziehungen, das ist das Beste, was es gibt. Das bringt einen weiter.
Peter Evers (30), der Horti Business and Management studiert hat, ist Miteigentümer von Bredefleur.